55 Jahre nach der Uraufführung des Klassikers „Das dreckige Dutzend“ hat der RSV Germania 03 die Neuverfilmung abgedreht. Im Kreisliga A – Match gegen den SV Erzhausen fiel die letzte Klappe des ohne Happyend produzierten Remakes. Nach dem nächsten Ergebnisdebakel (0:8) war die zwölfte Niederlage en block im Kasten.

 

Bei der kommenden Oscar-Verleihung werden die Germanen sicherlich nicht im Umschlag sein. Dennoch gibt es keinen Nährboden für eventuelle Vorwurfsbekundungen geschweige denn für Häme an die Adresse der Notelf, die Coach Manu Meixner mal wieder aus dem Hut zaubern musste. Jeder Heimprotagonist, der auf der grünen Wiese des altehrwürdigen Grünen Stegs auflief, gab im Rahmen seiner Möglichkeiten das Beste, auch wenn dies zur Zeit respektive seit vielen Wochen nicht für eine adäquate Wettbewerbsfähigkeit ausreicht.         

 

Die ungewollten Personalrochaden erreichten am 16. Spieltag erneut einen zwangsbedingten Höhepunkt. Mit Danny Beck, eigentlich ein gelernter Stürmer und die vergangenen beiden Jahre nicht mehr am Ball, hütete bereits der fünfte verschiedene Saisontorhüter das blau-weiße Gehäuse. Sein Schwiegervater Thomas Opper setzte sich an seinem 57. Wiegenfest (herzlichen Glückwunsch nochmals an dieser Stelle) genauso auf die Bank wie sein gleichaltriger AH-Kumpel Andreas „Elvis“ Grünig als Ersatzkeeper. Auch wenn die Katze vom Bieberer Berg und das Geburstagskind nicht zum Einsatz kamen, gebührt ihnen für ihr Engagement das volle Quantum an Respekt.

 

Auf dem Platz gab der lange gesperrte Oliver Gora (ebenfalls Kicker bei den Alten Herren) seinen germanischen Aktiveneinstand. Aber auch er konnte nicht verhindern, dass der Negativreigen bereits in der neunten Minute seinen Ursprung fand. Ein kassierter Doppelschlag Mitte der ersten Hälfte kristallisierte schließlich schon vor dem Seitenwechsel, dass der Rasensportverein gegen den alten Weggefährten aus seligen Landesligaepochen kein Überraschungspaket schnüren würde.

 

Nach dem Wiederanpfiff schluckte der Hausherr binnen acht Minuten vier bittere Pillen, welche das Resultat in die aus den zurückliegenden Begegnungen fast schon gewohnten Dimensionen hievte und die saisonalen Gegentorbeulen auf Neunzig (!) anschwellen ließ. Während der finalen halben Stunde schlug es glücklicherweise nur noch einmal ein, auch weil Erzhausen dreimal nur das Aluminium küsste und Aushilfs-Goalie Danny Beck in der Schlussphase per Panthersprung einen Strafstoß bravourös entschärfte.   

 

Der SVE durfte sich somit binnen einer Woche gegen die beiden Pungschter Krisenklubs mehr als gesund stoßen (11:0 gegen die FTG, 8:0 an der Ostendstraße). Dagegen klebt das lokale Fußballduo abgeschlagen auf den letzten beiden Tabellenstufen sprich direkten Abstiegssprossen fest. Im „Vorspiel“ erlitten die germanische Kreisliga C – Kicker ein ähnliches  Score-Fiasko wie ihre Erstmannschaftskameraden und mussten Spitzenreiter TSV Braunshardt zu einem 10:2-Auswärtsdreier gratulieren. 

 

Aufstellung: Beck, C. Azevedo, Gora, Meixner, Kalai, Aldibo, Obanaamar, S. Neziraj (54. Kaddouri), Ibo, Ariif (35. S. Aykir), M. Azevedo

Tore: 0:1 Kranz 9. 0:2 E. Arslanparcasi 25. 0:3 Bozkurt 28. 0:4 Beyazal 51. 0:5 Kranz 54. 0:6 Bozkurt 56. 0:7 E. Arslanparcasi 59. 0:8 Beyazal 81.

Schiedsrichter: Matthias Hintzen

Gelbe Karten: Gora, S. Aykir / C. Arslanparcasi, Raab, Beyazal

10 Minuten – Zeitstrafe: Gora (RSV) 82., Beyazal (SVE) 87.

Besonderes: RSV-TW Beck pariert Foulelfmeter 84.

 

Am nächsten Sonntag (13.11.) steht der offiziell letzte Kreisliga A – Vorrundenspieltag auf der Agenda. Die Germania tritt zum Auftakt einer englischen Woche beim FC Ober-Ramstadt an (Anstoß 15Uhr30). Zuvor empfängt das Kreisliga C – Team im eigenen Wohnzimmer ab 12Uhr30 die KSG Brandau II.