Am 86. Gründungstag des Otto-Versands verwöhnten beide Mannschaften des RSV Germania 03 ihre blau-weiße Anhängerschaft mit einer prall gefüllten Palette von Offensivkatalogen. Nach dem hinreißenden Empfehlungsschreiben der „Zweiten“ (11:2 gegen BG Darmstadt) ließ sich auch das B-Klassen-Team nicht lumpen und wies den SV Weiterstadt in die Schranken (6:3).
Zum „Ocean’s Eleven“ - Scheibenschießen im Kreisliga C – Duell gegen den überforderten Neuling aus Kranichstein trug sich alleine Hishyar Ibo fünfmal in die Torschützenliste ein, so dass er das Einloch – Ranking jetzt unangefochten anführt (bereits acht Buden). Der erste Saisondreier nach zwei vorausgegangenen Unentschieden katapultierte die noch unbezwungene „Reserve“ zunächst einmal unverhofft Richtung tabellarische Spitzengruppe.
Unmittelbar darauf verhinderte die Kreisliga B – Auswahl eine Beschmutzung der noch weißen Heimweste und feierte den zweiten Sieg in Serie. Zwar musste die Elf von Ben Talib trotz einer 3:0-Führung aufgrund zwei Weiterstädter Verkürzungsmaßnahmen noch einmal um den verdienten Lohn bangen, ehe man einen weiteren Dreierpack draufpackte und den Erfolg in trockene Tücher wickelte.
Goalgetter Max Meier eröffnete den Reigen, indem er von einer Adlatus-Vorleistung im Balleroberungs-Format Souhail Tabtabs Nutzen generierte und das Leder-Ei präzise ins Nest des langen Ecks zirkulierte. Unbeeindruckt von einer Schrecksekunde (SVW-Kopfball gegen die Querlatte) legte Meier durch einen vollstreckten Strafstoß konsequent nach. Fünf Minuten später entriss Vito Lamaruggine seinem Sturmpartner das Monopol als einziger RSV-Knipser (Meier hatte bis dato alle vier Saisontreffer erzielt) und krönte einen schnellen Konter mit dem 3:0.
Noch vor der Pause verringerte sich das Guthaben, weil die Germanen ein resolutes Abräumen versäumten und Zakaria Kahlous zur schmerzenden Sanktionierung einluden. Als Tabtab kurz nach dem Seitenwechsel einen „Hundertprozenter“ versemmelte und der SVW ein Elfmetergeschenk des nicht unbedingt souverän wirkenden Schiedsrichters (teils zweifelhafte Entscheidungen und für den fairen Vergleich unangemessen zu viele gelbe Karten zückend) annahm, geriet der quasi fast schon verinnerlichte Profit noch einmal in Gefahr.
Aber gegen die geballte Offensivpower des Rasensportvereins fahndete die sich erkenntlich noch im Findungsphasen-Modus befindliche Weiterstädter Absicherungsriege vergeblich nach einem kurierenden Rezept. Obwohl der Hausherr etliche Hochkaräter-Chancen in den Sand setzte, verwandelten Markus Laston, Maurice Rippert und zum dritten Mal an diesem Nachmittag Max Meier den geschrumpften Vorsprung wieder in ein beruhigendes 6:2. Das letzte Wort gebührte zwar den tapfer kämpfenden Gästen, aber an der gerechten Verbuchung der Rundenpunkte Vier bis Sechs gab es nach dem dritten Spieltag rein gar nichts zu rütteln.
Während sich parallel die Knappen bei den Erben des einstigen Leichtathleten Bruno Plache sowie der Eff Zeh mit dem Satz „Et hätt noch emmer joot jejange“ beim Turnvater Jahn in die zweite DFB-Pokalrunde quälten, formulierte der Sportinformationsdienst inklusive Würdigung des 82. Wiegenfest von Mimen-Legende Robert De Niro das RSV-Fazit für die wartenden Gazetten wiefolgt:
„Im Hexenkessel des Grünen Stegs drückten die blau-weißen Taxi-Driver insbesondere durch Tor-Pate Meier kräftig auf das Gaspedal, mussten aber nach der Anschlussdefinition noch einmal durch die Hölle gehen. Das Team akzeptierte die Prüfung der reinen Nervensache, umschiffte heil das Kap der Angst und regelte nach der Zeit des Erwachens wie ein wilder Stier die Mission dreifacher Punktgewinn“.
Aufstellung: Wesp, R. Singh, Botezatu, Tabtab, Velez Gomez, Merzak, Meier, Laston, Köroglu (35. Kalai), Rippert, Lamaruggine
Tore: 1:0. 2:0 Meier 15., 22. FE 3:0 Lamaruggine 36. 3:1 Kahlous 42. 3:2 Aslanca 53. FE 4:2 Laston 65. 5:2 Rippert 79. 6:2 Meier 83. 6:3 Beyazal 87.
Matchszene: Max Meier verwandelt sicher den Elfmeter zum 2:0
Am kommenden Wochenende ist das fußballerische Auswärtstour-Programm beider Mannschaften des Rasensportvereins über zwei Tage gesplittet. Als gemeinsame Komponenten dienen die nördlichen Darmstädter Stadtteile als Reiseziel sowie frühe Anstoßzeiten, weshalb sowohl für die „Zweite“ samstags (Kick-off 13Uhr bei TSG Wixhausen II) wie auch 23 ½ Stunden später für die Erste (Startschuss Sonntag um 12Uhr30 bei SG Arheilgen II) das Mittagessen ins Wasser fällt.
Die Germanen sollten ergo ausgedehnt frühstücken, um für die kickenden Herausforderungen gewappnet zu sein. Vor allem das Kreisliga B – Team bekommt am „Orheljer“ Mühlchen einen dicken Fußballbrocken serviert. Mit den im germanischen Lager bestens bekannten Azevedo-Brothers startete die SGA-Reserveabteilung fulminant in die neue Saison, weshalb Bob Dylan die ihm vom RSV-Orakelgremium gestellte Frage zwecks einem positivem Ergebnis gewohnt diplomatisch beantwortete: „The Answer, my Friend, is blowin´ in the Wind“.