Zum Kehraus einer sportlich von Pontius bis Pilatus fruchtlosen englischen Woche schaute Germania Pfungstadt zum dritten Mal binnen acht Tagen in die Röhre. Nach einer 3:1-Führung pro Rasensportverein profitierte Tabellennachbar TGB Darmstadt im zweiten Abschnitt von einer personellen Überzahl und komplettierte mit einem 4:3-Sieg am Grünen Steg den Niederlagen-Hattrick für die erneut durchs Erfolgsgitter fallenden Hausherren.
Dadurch versäumte die Elf von Ben Talib eine Rückkehr auf den dritten Ranglistenplatz und „stagniert“ vor den abschließenden zwei Begegnungen der ersten Kreisliga B – Halbserie auf Position Vier, weil exakt 144 Jahre nach der berühmtesten Wild West - Schießerei am O.K. Corral zwischen den Earp-Brüdern und dem Clanton-Clan die Bessunger im kultivierten Osten unserer Heimatstadt während der kickenden Ballerei eine Patrone mehr im Halfter aufbewahrten.
Dabei erwischte der blau-weiße Lokalmatador eine optimale Introduktion. Nach 300 absolvierten Sekunden erspähte Max Meier einen zu kurzen TG-Rückpass, funkte dazwischen und wurde von Goalie Massimilano Comes aus den Angeln gehoben. Wahrscheinlich rettete lediglich die folgende Abstauberkunst von Mehmet Köroglu den Keeper vor einer raschen Disqualifikation.
Eine Viertelstunde später schenkten die Germanen aufgrund des ersten geschossenen Abwehrbocks ihre Blitzführung quasi her. Nach dem Ausgleich hatte Goalgetter Meier die Faxen dick und kurierte seine Ladehemmung der vergangenen beiden Partien. Zwei Standards (Kopfball nach Ecke von Maurice Rippert sowie eine Freistoßverwertung) sorgten nicht nur für ein scheinbar beruhigendes 3:1-Guthaben, sondern auch für den Anstieg des Meierschen Saionkontos auf jetzt 29 geknipste Buden.
Trotzdem blieben die defensiven Schwächen augenscheinlich, was Bessungen zur 2:3-Verkürzung anstachelte. Im direkten Gegenzug verpasste Meier die Verteidigung seines Rufes als „Mister Hundert Prozent vom Punkt“ und scheiterte nach acht vollstreckten Strafstößen erstmals in der laufenden Spielzeit aus elf Metern. Neben dem verpassten 4:2 verschlechterte eine Ampelkarte für Marlon Velez Gomez unmittelbar vor dem Pausengong das Halbzeit-Feeling.
In der zweiten Hälfte verbrieften sich jegliche dunkle Vorahnungen. Nachdem die Germania kurz nach Wiederbeginn noch mit Glücksgöttin Fortuna paktierte (TGB-Elfer an die Latte), nervte personell dezimiert fortan das Sand im Getriebe, zumal die absichernden Missgeschicke eine leidige Fortsetzung fanden. Bessungen nahm die Geschenke zweimal an und wendete das Ergebnisblatt.
Zehn Minuten vor ultimo durfte der RSV noch einmal kurzfristig von zumindest einem Zähler träumen, als Maurice Rippert einen Freistoß ohne Mithilfe eines Teamkameraden ins Ziel zimmerte. Doch der Referee harrte auf eine indirekte Verrichtung und somit landete auch diese finale Chance für einen positiveren Score im Luftschloss von Wolkenkuckucksheim.
Aufstellung: Rehak, Wolf, Buth, Singh, Caruso (56. Botezatu), Kalai, Al Hadid, Velez Gomes, Köroglu (46. Tabtab), Rippert, Meier
Tore: 1:0 Köroglu 4. 1:1 Pissarek 18. 2:1, 3:1 Meier 19., 28. 3:2 Hofferbert 39. 3:3 Pissarek 53. 3:4 Avdic 68.
Besonderes: Gelb-Rot Velez Gomez (RSV) 45. & Comes (TGB) 90.
Serie gerissen: Nach acht verwandelten Saison-Elfmetern von Max Meier riecht TGB-TW Comes den Braten und pariert
Am kommenden Sonntag (02.11.) stehen für beide germanische Mannschaften bereits die letzten Dienstreisen der Vorrunde 25/26 im Abwicklungsfahrplan. Um 12Uhr30 eröffnet die „Zweite“ nach dem jüngsten 1:5 gegen FC Ober-Ramstadt II bei TSG Messel II den doppelten Auswärtseinsatz, der vom Kreisliga B – Team ab 15Uhr auf dem DJK/SSG - Sportgelände am Müllersteich als Gast von Sturm Darmstadt abgeschlossen wird.