In einem kampfbetonten Duell des zweiten Kreisliga B – Spieltags hamsterte der RSV Germania 03 nach dem Motto „Mühsam ernährt sich das blau-weiße Eichhörnchen“ durch einen 2:1-Sieg über TSG 46 Darmstadt II den saisonalen Debütvorrat im Format von drei Zählern.
Bereits während der vorausgegangenen C-Klassen - Konfrontation schnupperten die heimischen Fans lange an einem perfekten Ergebnis. Allerdings machte TuS Griesheim quasi mit der letzten Matchaktion einen Strich durch die optimale Ertragsrechnung, so dass sich das Zweitmannschafts-Ensemble nach 3:0- und 4:3-Führung (drei Treffer steuerte Hishyar Ibo bei) mit einem 4:4 zufrieden geben musste. Immerhin blieb die „Reserve“ dadurch auch im zweiten Einsatz der noch blutjungen Saisonperiode unbezwungen (jeweils Remis).
Das Schicksal eines späten Egalisierungs-Einschlags konnte die „Erste“ dank Aktivierung finaler Kraftreserven glücklicherweise vermeiden. Trotz dem Hitze-Comeback zitterte der Zuschauer-Pulk bis weit in die Nachspielzeit, ehe das aus der Schiedsrichter-Pfeife ertönende Feierabend-Signal die erlösenden Punkte Eins bis Drei reglementierte.
Es entwickwelte sich die sprichwörtlich schwere Geburt, aber letztendlich fing der produktiv seinen schmalen Vorsprung verteidigende Kollektiv-Verbund das Kind vor dem Fall in den Brunnen auf. Doch der Reihe nach: Die elf Staatsanwälte des Rasensportvereins verweigerten dem Gast vom Woog durch ihre dominierenden Plädoyers zunächst die Hilfe eines Strafverteidigers.
Der Indizienprozess zeigte schnell Wirkung. Nachdem Miloud Merzak eine Nominierung für das Tor des Monats August haarscharf verpasste (sein praktisch von der Mittellinie abgesendeter Freistoß klatschte vom Aluminium ins Feld zurück), beendete Max Meier die sich mit Summierung der verlorenen Auftaktpartie (0:2 beim SV Kamerun) in die Länge ziehende Suche nach der befreienden Budenpremiere, indem er im Nachfassen den Ball am bis Mai noch den RSV-Kasten hütenden Keeper Björn Wagner vorbei in die Maschen drückte.
Erst danach gaben die 46er eine Revision gegen das voreilig verkündete Urteil zu Protokoll und erarbeiteten sich ihrerseits Chancen, welche aber RSV-Goalie Nikola Rehak zusammen mit seinen Abwehr-Kompagnons im Keim erstickte. Kurz nach dem Seitenwechsel schien Max Meier durch seinen zweiten vollstreckten Abschluss für klare Verhältnisse zu sorgen. Allerdings wirkte die Beruhigungspritze lediglich 180 Sekunden. Eine weite Flanke auf das Haupt des einköpfenden Gäste-Hünen Denis Luxa genügte, dass sich 128 Jahre nach der vom deutschen Chemiker Felix Hofmann geleiteten Aspirin-Erstherstellung fast postwendend die Kopfschmerzen zurück meldeten.
Für ein Happy-End mussten der germanische Tross ergo noch 40 Minuten plus Extratime überbrücken. Dieses Unterfangen glückte, weil die Mannen von Coach Ben Talib passend zum 151. Wiegenfest des 31. US-Präsidenten Herbert Hoover ca. 9000 Kilometer von Nevada entfernt einen unüberwindbaren Damm bauten, der jegliche Überschwemmungsgefahr vereitelte. Obwohl in den verbleibenden Sequenzen nur noch acht Feldspieler auf der satten Kunstrasenwiese standen (Ampelkarte Al Hadid, Verletzung Max Meier), hielt die Staumauer ihre Schotten dicht, so dass der Bilanzbuchhalter die ersten saisonalen Big Points fixieren durfte.
Matchszene: Der von Marlon Velez Gomez im Verlauf der zweiten Hälfte abgeschickte Freistoß verfehlt das TSG-Gehause
Aufstellung: Rehak, Al Hadid, Wolf, R. Singh, Botezatu, Tabtab, Merzak (55. Rippert), Meier, Laston (46. Velez Gomez), Köroglu, Lamaruggine
Tore: 1:0, 2:0 Meier 13., 48. 2:1 Luxa 51.
Besonderes: Gelb-Rot Al Hadid (RSV) 90. + 2
Auch am kommenden Sonntag (17.08.) sind beide Teams des Rasensportvereins anlässlich des dritten Saisonspieltags in den heimischen vier Wänden gefordert, die jeweiligen Gästeambitionen sportlich zu torpedieren. Den Anfang macht die zweite Mannschaft ab 13Uhr im Kreisliga C – Clinch mit Neuling Blau-Gelb Darmstadt.
Unmittelbar danach (Anstoß 15Uhr) gibt das Kick-Ensemble vom SV Weiterstadt mal wieder seine Visitenkarte am Grünen Steg ab. Fünfzehn Jahre nach dem von der südhessischen Trainerlegende Lothar Buchmann gemanagten Kreisoberliga-Einzug stürzte vor zwölf Monaten das SVW-Fundament ein, als man in der A-Klasse drei deftige Auftaktklatschen kassierte und daraufhin wegen akutem Personalmangel den Matchbetrieb einstellte. Seit Rundenbeginn ist das „Reha-Jahr“ ad acta gelegt, so dass sich der alte germanische Rivale auf dem B-Liga-Parkett eine konsolidierende Rekonstruktion erhofft.