Trotz einigen Offensivausfällen lief die Kreisliga B – Angriffsmaschinerie des RSV Germania 03 erneut wie am Schnürchen. Dem defensiv überforderten Gast SKG Gräfenhausen flogen speziell während der dreißigminütigen Eröffnungssequenz die Bälle massenweise um die Ohren. Nach dem 7:0 trat der Hausherr in den verbleibenden beiden Matchdritteln ein wenig auf die Euphoriebremse und „beschränkte“ sein Schaffen auf einen furiosen 10:0-Endstand.
Das dritte zweistellige Rundenergebnis (jetzt zweimal positiv, nachdem der Schuss vor wenigen Wochen in Schneppenhausen komplett nach hinten losging) nahm schnell Konturen an, obwohl mit Mehmet Köroglu, Markus Laston und Vito Lamaruggine gleich drei abschlussorientierte Eckpfeiler nicht zur Einsatzverfügung standen.
Glücklicherweise sprang Zweitmannschaftsknipser Hishyar Ibo (bislang elf Kreisliga C - Buden) in die Bresche und zahlte das Vertrauen nicht nur durch den frühen Knotenlöser (sein 1:0 ebnete den Weg zum späteren Kantersieg), sondern auch dank insgesamt vier Einlochungen effektvoll zurück.
Dass Ibo dennoch nicht den best dotiertesten RSV-Schützen verkörperte, war der unglaublichen Serie von Max Meier geschuldet. Heuer steuerte der blau-weiße Chef-Vollstrecker die „Lappalie“ von fünf Treffern bei, so dass sein Konto-Saldo nach genau einem Saisondrittel rekordverdächtige 27 Tore auswirft – allesamt erzielt in den jüngsten neun Ligapartien.
Auf Score-Sensationen erpichte Toto- oder Oddset-Tipper hielten schon vor dem Kick-off zwecks einer persönlichen Mammon-Aufstockung schlechte Wettscheine in der Hand. Dafür war die Ausgangslage verlustpunktfreies Heimteam contra auswärtiges Opferlamm extrem offenkundig – zumal die Germanen exakt 533 Jahre nach den ersten Schritten von Christoph Kolumbus auf amerikanischem Boden ad hoc den westlichen Seeweg nach Indien entdeckten sprich im gegnerischen Sechzehner Fuß fassten. Die schnelle Führung von Ibo (überlegtes Einschieben ins rechte Eck) nebst dem traumhaften Versand Meiers zum 2:0 in den Knick zogen der SKG beizeiten jegliche Zähne.
Schon nach dreißig Minuten hatte der Rasensportverein eine neue Märchenversion vom tapferen Schneiderlein verfasst: Sieben auf einen halben Stundenstreich, weshalb Ben Talib konträr zum Wutanfall von Nikita Chruschtschow 65 Jahre zuvor (am 12.10.1960 hämmerte der sowjetische Staatschef im Rahmen einer UN-Generalversammlung mit einem ledernen Halbschuh mehrfach auf den Rednerpult) seine Halbzeit-Laudatio zufrieden-gemäßigt abhalten konnte.
Im finalen Abschnitt sackte die Konzentration verständlicherweise etwas ab und man agierte nicht mehr am Limit. Für ein Wachstum Richtung 10:0-Dimension reichte vor den Augen vieler interessiert zuschauenden Ex-Germanen (Frank Kaffenberger, Ates Sökmen, Manuel Meixner, Daniel Conrad) sowie von Fan-Legende Reinhard Pühler das Engagement dennoch aus gegen den sich für einen fairen respektive wackeren Kampf ein Sonderlob verdienenden Kontrahenten, der heilfroh sein dürfte, am kommenden Spieltag wieder in seinen gewohnten vier Wänden gegen die Pille treten zu können.
Aufstellung: Rehak (78. Wesp), Wolf, Buth, Caruso (70. Hakimi), Kalai, Al Hadid, Velez Gomez (65. Dommert), Merzak (60. Singh), Rippert, Ibo, Meier
Tore: 1:0 Ibo 5., 2:0, 3:0 Meier 12., 19. 4:0 Al Hadid 23. 5:0, 6:0 24., 27. 7:0, 8:0, 9:0 Meier 30., 52., 62. FE 10:0 Ibo 85.
Er trifft und trifft und trifft: Saisontor Nummer 27 von Max Meier zum 9:0 per Elfer
Am Sonntagmittag (19.10.) dreht die Elf von Übungsleiter Ben Talib mit einer kickenden Uraufführung den englischen Wochenschalter auf die höchste Frequenz. Vor dem Spitzenspiel-Heimdoppelpack (23.10. gegen den saisonal immer noch ungeschorenen Branchenführer SV St. Stephan II sowie 26.10. gegen den Tabellenvierten TGB Darmstadt) debütiert eine erste RSV-Mannschaft bei der Zweitvertretung von SKG Roßdorf. Nach einer sportlich holprigen Integration hat der Neuling inzwischen in die Kurve gefunden. Pünktlich zum bereits um 13Uhr erklingenden Anpfiff sollten die Germanen sowohl physisch als auch psychisch topfit sein, um dem primär zu Hause Profit sammelnden Platzhirsch die Stirn zu bieten.
Das Kreisliga C-Team fahndet schon am Dienstagabend (14.10.) in einem um 19Uhr30 startenden Duell nach einer einträglichen Lösung seiner Aufgabe bei SKG Nieder-Beerbach und darf wegen dem vorgezogenen Wettstreit das Konkurrenz-Treiben des Wochenendes auf dem Sofa liegend verfolgen.